STADTTHEATER KLAGENFURT
Der historische Bestand – ein Entwurf der renommierten Theaterbauer Fellner & Helmer – stammt von 1908-1910 und wurde anlässlich des 60 jährigen Kaiser-Jubiläums errichtet. Sein „etwas trockener Verschnitt von Historismus und Jugendstil ist", nach Friedrich Achleitner, „typisch für das Spätwerk der Architekten." Aber: Das Haus hat tiefgreifende Veränderungen erfahren, die schlimmsten in den fünfziger und sechziger Jahren. Günther Domenig schlug im geladenen Wettbewerb von 1995 daher vor, den Bau weitestgehend wieder auf seinen ursprünglichen Zustand zurückzuführen, Anbauten jüngeren Datums zu entfernen und einen Erweiterungsbau hinzuzufügen, der Künstlergarderoben, Proberäume, Werkstätten, Verwaltung, Technikräume und andere Nebenfunktionen aufnimmt. Dieser Bau setzt die Achsialität des historischen Bestandes fort, gleichzeitig ist er aber weit mehr als eine bloß additive Hinzufügung. Denn wie bei Günther Domenig nicht anders zu erwarten, wurde er als markante architektonische Skulptur formuliert, als ein plastisch geformter „Pfahl" in der Hauptachse des Stadttheaters, der aber leicht abhebt, sich verjüngt und Richtung Achterjägerpark weit auskragt. Als Gelenke um den Pfahl fungieren die schrägverglasten Stiegenhäuser und mit horizontalen Glaselementen geschichtete beziehungsweise auf die bestehenden Fassaden reagierende Elemente mit Fensterlisenen.