REICHSPARTEITAGSGELÄNDE NÜRNBERG
Ein gewonnener, geladener Wettbewerb ermöglicht eine außergewöhnliche Aufgabe. Ein neues Dokumentationszentrum soll in bestehende Räumlichkeiten im Nordflügel der Kongresshalle des Reichsparteitagsgeländes eingefügt werden. Das Thema der geplanten Ausstellung wird verstärkt durch die materielle Wirklichkeit ideologisch-identer Architektur und ist ein "Erinnerungsmahnmal" im wahrsten Sinne des Wortes negativer Zeitgeschichte. Das gebaute "Rudiment" ist nur der Beginn einer unfassbaren Machtdemonstration eines äußeren Erscheinungsbildes, das gedacht war für Massenauftritte monumentaler, militanter Inszenierungen. Die Ideologie wird in der Architektur sichtbar und körperlich spürbar gemacht in der strengen Achsialität, Material und Dimension -gebaute Demonstration des Machtanspruchs. Die Haltung des Entwurfskonzeptes besteht in der Verletzung dieses monumentalen Bestandes. Ein "Speer" aus Glas und Stahl durchbohrt die meterdicken Ziegelwände und bricht die Achsialität, schafft räumliche Einblicke mit der gebotenen Distanz zu den fremden Dimensionen. Die Einbauten sind leicht und schweben dekonstruktivierend in der belastenden Umgebung und verwenden diese als Kulisse. Sie beinhalten das Dokuzentrum mit der Wechselausstellung, die Begegnungs- und Verbindungszone und das Lern- und Studienforum.